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IRIEDAILY goes BROATIA!

Als ich vor knapp 20 Jahren das erste Mal in Kroatien war, war der Jugoslawien Krieg gerade vorbei. Die kroatischen Freiheitskämpfer und die Milosevic-Schergen hatten gerade erst die Waffen beiseite gelegt.

Auf meiner Reise durch das ehemals sozialistische Land, sah ich Häuser, die mehr Löcher hatten als ein schweizer Käse und in dem Touristen so oft anzutreffen waren, wie Menschen auf dem Mond rumspazieren.

IRIEDAILY goes BROATIA!

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Video-Link: https://vimeo.com/111616874

Das Skateboard war damals ein fast gänzlich unbekanntes Sportgerät und somit gab es weder eine Infrastruktur für Skateboarding, noch gab es großartig andere Rollbrettfahrer. Dafür traf ich auf die herzlichsten und freundlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann und es sind bis heute anhaltende Freundschaften entstanden. So war es schon seit Jahren mein Plan mit dem Iriedaily Skateteam eben diese Freunde zu besuchen. Wenn sich normalerweise Skateteams nach Kroatien begeben, wird das im Süden liegende Split angesteuert, mit seinen mittlerweile weltbekannten Marmorcurbs und Ledges. Dennoch fand ich es viel reizvoller den nördlicheren Teil Kroatiens zu bereisen und so fiel unsere Wahl auf Rijeka und die naheliegende Insel Krk, wo wir bei meinem Kumpel Fido unterkommen konnten.

IRIEDAILY goes BROATIA! - Krk
Valeri Rosomako, Roland Hirsch, Konstantin Rutschmann, Steve Forstner // Photo by Sam Schulze

Erster halt: ZAGREB!

Erster Stopp der Tour war aber erst einmal Zagreb. Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Kroatiens beherbergt mittlerweile nicht nur einige Skateparks und Skateshops, sondern kann auch einen von Sergej Vutuc mitgebauten DIY Bowl, sowie die wohl einzige Indoor Minirampe des Landes aufweisen. Eine Stadt wie Zagreb bietet mit ihren Kontrasten zwischen jahrhundertalter Altstadt, sozialistischem Plattenbau und futuristischen Neubauten, Spots für jeden Geschmack.

Zagreb ist ein Treffpunkt der unterschiedlichsten Kulturen, ein Schmelztiegel zwischen Balkan und Moderne, dementsprechend trifft man immer und überall die unterschiedlichsten Menschen. Durch die Leute, die wir in Zagreb kannten und die, die wir neu kennen lernen durften, waren auch wir bald „Humans of Zagreb“ und wurden witzigerweise auch als solche für das gleichnamige Projekt fotografiert. Wie erwartet waren 4 Tage in dieser pulsierenden Metropole viel zu wenig und gerade mal genug um sich an die heimischen Gerstensäfte und Pflaumenerzeugnisse zu gewöhnen. Doch unsere Reise sollte noch weitergehen, also packten wir unsere sieben Sachen und unseren Gastgeber Fido ein und fuhren weiter.

„Hast Du schon jemals In Karlovac gehalten?“

Eine der bekanntesten Punkbands der Adria Region hat einen Song mit dem sinngemäßen Titel „Hast Du schon jemals In Karlovac gehalten?“. Ausdruck für die Trostlosigkeit des Ortes, aus dem auch das gleichnamige Bier kommt. Nun, ich war schon oft in Karlovac, denn die alte Route von Zagreb ans Meer führte früher immer durch die Kleinstadt und somit auch an einem epischen Bankspot vorbei. Grund genug für uns einen kleinen Abstecher zu machen und gleich noch einen Staudamm im nahegelegenen Duga Resa zu besuchen.

Ein weiterer Staudamm, von dem uns die Locals in Zagreb erzählten, lag in Fuzine, dem Ort mit den meisten Regentagen ganz Kroatiens. Dies ist einer geografischen Besonderheit geschuldet, denn Fuzine liegt direkt am Übergang vom Bergland zur Küstenregion und somit an der Grenze zwischen kalter Bergluft und warmer Meeresbrise. Diesem Umstand geschuldet, war unsere lange Suche nach dem Spot, der mitten im Wald an einem einsamen See gelegen ist, leider nur kurze Zeit von Erfolg gekrönt und wir mussten auf Grund einsetzenden Regens nach einer kurzen Session schon wieder weiter in Richtung Meer ziehen.

Die Insel Krk

Die Insel Krk, die unsere Heimat für die nächsten Tage sein sollte, war in der Nachkriegszeit Treffpunkt der Punk- und Hardcoreszene des gesamten Landes. In früheren sozialistischen Zeiten war die Insel beliebtes Urlaubsrefugium der privilegierten Jugoslawischen Elite. Nun wurden in leerstehenden Luxusresorts Konzerte abgehalten und in Bars und Clubs lief Punkmusik. Ein Zustand der leider heutzutage nicht mehr anhält, denn längst hat der Massentourismus die Insel wieder heimgesucht. Gut, wenn man als langjähriger Besucher einen guten Draht zu den Insulanern hat und diese einem die abgelegensten Strände, geheime Buchten und die besten Bars empfehlen können.

Dem Plan, die Skatemöglichkeiten in Rijeka zu erkunden, kam dummerweise das perfekte Wetter, sowie das wohl sauberste Wasser der Welt in die Quere und so wurden die nächsten Tage mit Klippenspringen, Schwimmen, Schnorcheln, Essen und vor allem Trinken verbracht. Nur wenn uns ein Spot förmlich anbettelte, wurden die Flip Flops gegen Skateschuhe getauscht und das Brett aus dem Auto geholt. Denn auch im noch so entlegensten Inseldorf kann man den einen oder anderen Spot finden und auch im noch so kleinsten Nest trifft man zufällig auf Menschen die man kennt.

So lief uns auf einem unserer kulturellen Ausflüge, auf dem wir unter anderem die kleinste Strasse der Welt geskatet sind, ausgerechnet Ferit Batir mit seiner Frau und seinem Kind über den Weg, der lustigerweise seinen Urlaub zwei Häuser weiter im selben Dorf wie wir verbrachte.

Doch nach ein paar Tagen faulenzen, hatte auch der Letzte aus der Gruppe keinen Reiz mehr am Free WIFI im Hafenlokal und verspürte das Verlangen die, durch Cevapcici und gegrillten Tintenfisch angefressenen Extra-Kilos durch sportliche Betätigung wieder loszuwerden.

Auch in der Hafenstadt Rijeka entwickelt sich gerade eine kleine DIY Szene und so fuhren wir als Erstes zu einer gerade vor einer Woche neu gebauten Beton Minirampe in einer verlassenen Papierfabrik. Die Kids, die dort rumhingen und ab und zu auch mal eine Party in einer der leerstehenden Hallen organisieren, waren happy, dass mal jemand zu Besuch kam und sehr motiviert uns die Spots der Stadt zu zeigen. Einen Steinwurf entfernt war auch gleich ein stillgelegter Wasserkanal mit perfekter Transitioncorner. So verbrachten wir ein paar Tage in der Stadt und pushten mal bergauf, mal ging es per Downhill bergab und nahmen die Spots, die uns so begegneten. An Manchen wurden wir vertrieben, sobald man sich auch nur dem Obstacle der Begierde näherte, an Anderen wurden wir mit Applaus für gestandene Tricks belohnt und einmal gab es von Zuschauern aus dem Fenster sogar handgemalte 10 Punkte für unsere Performance.

Für alle Spots in dieser faszinierenden Trabantenstadt fehlte uns leider die Zeit, doch ein Spot, der vor den Toren der Stadt lag, wurde uns noch ans Herz gelegt. Also fuhren wir an unserem letzten Tag nach Bakarac, um einen weiteren Ditch zu suchen, der irgendwo im Nirgendwo lag. Erst mit Hilfe eines motivierten Anwohners, der uns durch das Dickicht führte, fanden wir die fast perfekte Naturminiramp. Und so hatten wir bei perfektem Sonnenuntergang eine der entspanntesten Sessions, der ich jemals beiwohnen durfte. Eine in der die Skater die Filmer fotografierten, die Fotografen ihre besten Tricks vorführten und selbst der TM auf seine alten Tage noch ein paar Tricks auspacken konnte. Zum Abschluss des fast perfekten Tages setzten wir uns in ein Restaurant am Meer, genossen die deftige kroatische Küche und ließen die letzten Tage Revue passieren.

Die letzte Session

Wie schnell die Zeit im Urlaub vergeht, merkt man immer erst am letzten Tag, wenn einem auffällt wie viele Sachen man doch nicht mehr gemacht hat, wem man alles so nicht ‚Hallo‘ gesagt hat, welche Tricks an welchen Spots dann doch NBD blieben und, wenn man merkt, dass man eigentlich noch gar nicht nach Hause will. So blieb uns nur noch eine letzte Session. Und was könnte da besser sein, als ein Downhill, der mit einem Sprung ins warme, kristallklare Wasser endet.

Für mich ging mit dieser Tour ein Traum in Erfüllung, denn es war ein Besuch bei Freunden mit Freunden.

Danke an Alle, die dabei waren, an Alle, die wir getroffen haben und an Iriedaily, die dies möglich gemacht haben.

Hvala
Sam

Photos by Sam Schulze & Henrik Biemer

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